Siemens EQ500 Classic

In seinem heutigen Blog-Artikel widmet sich das Brühwerk wieder einmal einem der beliebtesten Küchengeräte in deutschen Haushalten, dem Kaffeevollautomaten. Jahr für Jahr mit steigenden Verkaufszahlen aufwartend, ist der Vollautomat ein wichtiger Player im Markt. Er verspricht Bequemlichkeit bei der Herstellung der Lieblings-Kaffeegetränke und noch einiges mehr.
Bei Brühwerk Tests von Kaffeevollautomaten, gilt es neben der Handhabung der Geräte auch die unterschiedlichen Optionen der Kaffeezubereitung zu prüfen. Fragestellung: Kann der Vollautomat aus der Bohne, bei richtiger Zubereitung ein wirklich außergewöhnliches Kaffee-Erlebnis schaffen? Ob dies bei der nagelneuen SIEMENS so ist und wie wir das in Bezug auf die vorhandenen Parameter schaffen, werden wir in diesem Test klären.
PROBAND
Da wir vom Brühwerk natürlich immer nach Themen suchen, die die Begeisterung für Kaffee Kultur zu Hause und am Arbeitsplatz fördern, ist es umso wichtiger, auch neue Produkte zu testen und unserer Leserschaft unsere Meinung dazu mitzuteilen. Diesmal haben wir uns mit der SIEMENS EQ.500 classic ein spannendes Testobjekt ausgesucht. Als ihre Schwester, die Siemens EQ.500 integral vorgestellt wurde, war für uns ganz schnell klar, dass es dieses Gerät nicht zu uns in die Ausstellung schafft. Mit dem integrierten Milchbehälter und der gewöhnungsbedürftigen Optik war sie bei uns direkt durchgefallen.
UNSERE AUSWAHL
Mit Erscheinen des Models Siemens EQ.500 classic hat sich das sofort geändert. Sie verfügt über den klassischen Spumatore, bei dem die Milch über einen Schlauch aus dem Milchbehälter angesaugt wird. So muss man nicht extra einen Behälter verwenden um mal einen Cappuccino zuzubereiten, denn diesen Behälter muss man dann ja auch wieder spülen. Unsere Erfahrung mit Geräten von Mitbewerbern, die einen integrierten oder angedockten Milchbehälter haben ist, dass über die Hälfte der Besitzer solcher Geräte alsbald auf die Zubereitung von Getränken mit Milchschaum verzichten, da ihnen der Reinigungsaufwand zu groß ist.
INBETRIEBNAHME
Wir nehmen den nagelneu entwickelten Automaten aus der Verpackung. Alle Formteile, die die Komponenten beim Transport vor Schäden schützen, sind perfekt gestaltet, sodass man den Automaten mühelos und sicher entnehmen kann. Dann befüllen wir den leicht herausnehmbaren Wassertank, schütten unsere Test-Kaffeebohnen in den Bohnenbehälter und schalten die Maschine an. Vorbereitend auf die ersten Bezügewählen wir, die wir ja auf der Suche nach gut extrahiertem Espresso sind, bei der Mühle den feinsten der drei möglichen Mahlgrade aus.
KAFFEEAUSWAHL
Bei der Auswahl des Kaffees haben wir uns für einen unserer Allrounder in Kaffee-Vollautomaten entschieden: den Lebenslust. Mit einem Anteil von 75% kolumbianischen Excelso- Arabicabohnen und seiner leicht prickelnden, fruchtigen Säure kitzelt er ganz leicht an der Aussenseite der Zunge. Diese Säure hat übrigens nichts mir der Chlorogensäure zu tun, die den Magensaft beeinflusst. Unsere Kaffees sind durch ihre schonende Langezeit-Röstrung frei von jeglicher Säure und magenschonend.

Das Touch-Display der Siemens EQ.500 classic ist wirklich kinderleicht zu bedienen
AUFBAU UND DESIGN
Schlicht und praktisch, so kann man die Siemens EQ.500 classic gut beschreiben. Aus praktischen Gründen hat man die Symbole für die Getränkeauswahl nach oben ausgerichtet, da in den allermeisten Fällen die Nutzer ja von oben auf die Maschine blicken. Das dort angebrachte Farbdisplay hilft dem Nutzer, das Gerät sofort zu verstehen und zu bedienen. Die sehr intuitive Bedienung erfolgt über Tasten. Die Front der Maschine ist gleichzeitig die Klappe zur neu entwickelten, nach vorn herausnehmbaren Brühgruppe. Sie ist in elegantem Edelstahl gehalten und sehr leicht sauber zu halten. Die Tatsache, dass man die Gruppe zum Reinigen sehr einfach nach vorn herausnehmen kann, hilft in jedem Fall vor allem Anwendern, die mit dem Platz auf ihrer Arbeitsfläche ein wenig haushalten müssen. Oben auf der Maschine ist eine kleine Tassenheizung, die man im Menü ein oder ausschalten kann.
PRODUKTE UND PARAMETER
Die neue Maschine aus der EQ.500 Serie von Siemens bietet die 4 Standardgetränke: Espresso, Caffe Creme, Cappuccino und Latte Macchiato. Auf der fünften Auswahltaste findet man dann noch Produkte wie Heißwasser, Milchschaum & Flat White als zusätzliche Getränkeoptionen. Die vorgegebenen Getränke kann man in Bezug auf die Flüssigkeitsmenge, die nachher in der Tasse landen, jeweils in den üblichen verwendeten Größenordnungen vorwählen. Die Brühtemperatur ist in drei Steps, normal, hoch und sehr hoch gestaffelt. Produkte wie Espresso oder Cappuccino können direkt als Doppelbezug vorgewählt werden. Die Milchgetränke können bei angeschlossener Milch im One-Touch-Modus, also mit einem Knopfdruck bezogen werden.
ESPRESSO
Wir vom Brühwerk achten beim Test von Geräten immer auf die praktische Umsetzung der vom User gestellten Ansprüche an das Gerät. Aber natürlich ist auch die Qualität in der Tasse, zu der es ja einiger stabiler Faktoren bedarf, angefangen beim Wasser, der Temperatur, dem Druck, aber auch der Gerätesauberkeit. Das berücksichtigen wir bei der Einstellung der Parameter. Wir machen Espresso. Neben dem feinen Mahlgrad verwenden wir die maximale Menge von 12 g in der Brühkammer. Die Menge in der Tasse stellen wir auf 30 ml ein. Der Espresso, den wir in unsere vorgewärmte Espressotasse laufen lassen, zeigt eine gute Extraktion, natürlich ein bisschen weniger Crema als aus dem Siebträger, aber das ist auch normal. Er läuft natürlich auch schneller als bei einer Siebträger-Espressomaschine. Viele Vollautomaten liefern einem eine künstliche Pseudo-Crema aus Membran-Ventilen. Geschmacklich kann der Espresso in jedem Falle überzeugen. Er ist vollmundig und komplex, so wie wir es kennen.
CAPPUCCINO
Für das für uns relevante Milch-Mixgetränk, den klassischen italienischen Cappuccino füllen wir Milch in ein geeignetes Gefäß und geben den Ansaugschlauch in die Milch. Nachdem wir den ersten Cappuccino mit Hilfe der dafür vorgesehenen Taste bezogen haben und dieser zuerst Milch und dann Kaffee macht, stellen wir den Prozess lieber auf „Handarbeit“ um und lassen den Espresso in die Cappuccinotasse laufen und beziehen dann die Milch in ein Milchkännchen. Somit stellen wir den klassischen Zubereitungsprozess im Siebträger nach und siehe da, dank der mikroporigen Milchstruktur können wir einen sehr schönen Cappuccino inkl. Heim-Barista Latte Art produzieren. Optisch und geschmacklich super.
REINIGUNG
Die Maschine ist grundsätzlich mit vielen automatischen Spülvorgängen versehen, die sowohl bei der Kaffeegruppe, als auch bei der Milcheinheit dafür sorgen, dass keine größeren Verunreinigungen entstehen. Zusätzlich zu diesen permanenten Standards können die Einheiten gern auch unterstützt von dafür geeigneten Reinigungsmitteln gezielt gereinigt werden. Die Menü-Führung ist an diesen Punkten ebenfalls sehr simpel und direkt aufgebaut. Die Brühgruppe unter laufendem Wasser abzuspülen empfiehlt sich täglich neben dem Leeren des Satzbehälters und der Tropfschale. Dieser Vorgang ist schnell und sehr einfach zu realisieren.
FAZIT
Gegen die Siemens EQ.9, die es auch mit 2 Mahlwerken gibt, wirkt die Siemens EQ.500 fast schon spartanisch. Die deutlich geringere Anzahl an Einstellmöglichkeiten ist andererseits aber nicht zum Nachteil des Produktes in der Tasse, da man auch komplexere Kaffees mit den zur Verfügung stehenden Einstellmöglichkeiten optimal abbilden kann. Wer also einen qualitativ hochwertigen, intelligent aufgebauten Automaten zu einem attraktiven Preis sucht, könnte mit der Siemens EQ.500 classic sehr glücklich werden. Über das Design lässt sich natürlich streiten, wir finden hübsch ist was anderes.